• Audiolicious Part Three 2009

Der Februar bisher nicht so stark wie der Januar was neue Veröffentlichungen angeht. Trotzdem einige meiner Lieblingsbands (Mono, Trail of Dead) mit neuen Alben aber auch die ein oder anderen Überraschung.

...And You Will Know Us By The Trail of Dead - Century Self
Selten habe ich es mir so schwer gemacht etwas über ein Musikalbum zu schreiben wie in diesem Fall. Seit circa einer Woche habe ich alle Songs rauf und runter gehört in allen ersichtlichen Lagen. Laut auf ipod, leise aufm Laptop, laut auf der Anlage. Doch fällt es mir wirklich schwer es so gut zu finden wie ich es mir gedacht habe. Eins vorweg ‚Century Self’ das langerwartete neue Album endlich nicht mehr auf einem Major Label, da können die Jungs ja machen worauf sie Lust haben. Wird das jetzt noch poppiger? Nein keinesfalls, eher noisiger, rockiger. Zunächst stört mich diese schlechte Produktion, dem Sound fehlt jede Dynamik und ist sehr schlecht abgemischt. Alles klingt total überladen, wenig durchstrukturiert, aber vielleicht ist das ja auch gewollt?
Nach einem eher mittelmässigen Intro pfeift uns ein Feedback in Song 2 ‚Far Pavilions’. Eigentlich ein typischer ToD Song, sehr laut, sehr nach vorne, sehr direkt. Es folgt ‚Isis Unveiled’. Beim ersten Hören war ich etwas entsetzt. Klingt irgendwie mittelalterlich, rockt aber anständig. Der Gesang wenn man es böse meint erinnert teilweise an Smashing Pumpkins ;) Öfter gehört gefällt mir der Song allerdings sehr gut.
‚Bells of Creation’ ist dann so ein typischer ToD Song. Eher ruhiger Beginn steigert sich der Track und klingt grundsolide. ‚Inland Sea’ bisher der beste Track auf dem Album, typisch verspielt, toll gesungen, euphorisch. ‚Fields of Coal’ und ‚Luna’ finde ich persönlich nicht besonders wertvoll und eher nervig. ‚Pictures of an Only Child’ ist dann das ruhigste Stück, sehr schön, sehr melodiös, ein klasse Song! Der Rest lässt mich schmunzeln. Aber hört euch das doch selber an! (7/10)

DJ Koze – Reincarnations
Herr Koze mit einem neuen Album? Nicht so wirklich. Er nennt es zwar ‚Reincarnations’ aber viel Neues gibt es nicht zu bestaunen. Viele altbekannte Remixe Kozes u.a. von Matthew Dear, The Battles, Heiko Voss, Matias Aguayo, wechsel Garland, Lawrence, Malaria, Sascha Funke. Das kann DJ Koze aber besser. Seine letzten 12“s ('Let's Love') sind fantastisch. Das hier eher dröge, schon gehört, langweilig. Der mit Abstand beste Track ist Matias Aguayos ‚Minimal’ im DJ Koze Remix. Ein sagenhaftes Stück. Trotzdem... (6/10)

Fanfarlo - Reservoir
Sehr schönes Album. Erinnert sehr an Arcade Fire, Clap Your Hands, Beirut und mich ein wenig an The Cure ;) Poppig, hervorragend instrumentalisiert: Trompeten, wabbernde Bässe, Glockenspiel, Flötentöne, perfekt! Mit Sicherheit DIE Entdeckung im Februar und von Fanfarlo werden wir dieses Jahr noch viel hören, versprochen (7.5/10)

Mono – Hymn To The Immortal Wind
Mono ist eine fantastische Band! Was habe ich mich geärgert Mono verpasst zu haben im Chelsea. Kurzentschlossen sind wir da doch noch hingefahren und es war restlos ausverkauft. Der Sound – zu hören durch diverse Wände – war brachial aber wunderschön. Keine andere Band schafft es so tiefgründig melancholisch, tieftraurig, wunderbar euphorisch zu sein. Dort liegt aber auch das Problem bei Mono. Oftmals balanciert der Sound jenseits der Kitschgrenze, kippt dann und wann auch mal zur Seite fängt sich aber meistens wieder und klingt morbide, düster, gewaltig.
‚Hymn To Immortal Wind’ bestätigt alles Vorangesagte. ‚Ashes In The Snow’ ist ein grandioser Opener. Ausufernde Sounds katapulieren einen in eine andere Welt. Hört euch das an kurz bevor ihr in ein Flugzeug steigt, draussen ist es winterlich, Schnee, markerschütternde Kälte, stürmisch. Ein Erlebnis! Man kann nicht unterscheiden zwischen Real und Mono. Fantastisch! ‚Burial At Sea’. Da stell ich mir immer ein Duell im Wilden Westen vor. Spiel mir das Lied vom Tod. Komisch diese Assoziationen. Zeitlupenartig ziehen beide Konkurrenten ihre Waffen und die Kugeln zischen so Matrix mäßig aufeinander zu. Ende bleibt offen. ‚Pure As Snow (Trails Of The Winter Storm)’ ist der Übersong auf dem Album. Leise, melodiös steigert sich der Song zu einem dermassen brachialen Monster das einem der Sabber am Kinn gefriert. Das ist ganz grosses Kino! Kaum in Worte zu fassen. Ein Jahrhundertsong! ‚Battle To Heaven’ und ‚Everlasting Light’ sind dann noch zwei über 10minütige Monster. Wobei ‚Everlasting Light’ den beschrieben Kitschfaktor fast schon übertreibt. Nicht so gut wie die alten Mono Sachen aber immer noch besser als der alltägliche Einheitsbrei. (7.5/10)
review at swanfungus.com
mp3: Mono - Ashes In The Snow

MSTRKRFT - Fist Of God
Hässlichstes Cover aller Zeiten! Aber der Sound haut einem so derbe in die Fresse. Elektro-Synth Knaller, direkter als Justice, gnadenlos wie Boys Noize, total übertrieben und kompromisslos asozial. Keine Ahnung ob ich das mögen oder hassen soll? Scheissegal! Solch Dreistigkeit muss belohnt werden. Hört euch 'Vuvuvu' an und ihr wisst was ich meine. (7/10)
myspace.com/mstrkrft

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen