• Audiolicious Part Six 2009

Nach drei Tagen Dauerschlaf (wegen einer Erkältung mit Fieber) geht in die Schlafrichtung nun wirklich nichts mehr. Was kann man da besseres tun als etwas über die zuletzt gehörten Alben zu schreiben. Das Postfach war auf jeden Fall voll.

Cymbals Eat Guitars – Why There Are Mountains
Newcomer Indie Rock Band aus New York City. Und man hört sofort deren Referenzen raus: Pavement, Built To Spill, Modest Mouse, Pixies. Sehr ambitioniert, energisch, explosiv das Ganze. Viel Gitarre, einige Trompeten, mal laut mal etwas beschwingter. Kein schlechtes Debüt meine Herren. Den Hype und die besonders euphorischen Reviews (pitchfork.com) kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Aber vielleicht kommt da ja noch etwas nach mehrmaligen Hören. (7/10)
myspace
cegrocks.blogspot.com
mp3: Cymbals Eat Guitars - Wind Phoenix

DOOM – Born Like This
Endlich mal wieder etwas Hip Hop. DOOM drops the MF prefix from his name! Un wie nicht anders zu erwarten ist das schon verdammt phatt was MF Doom hier abliefert. Guter harter Hip Hop mit viel Flow! ‚Ballskin’ und ‚More Rhymin’ sind schon sehr geil! Eins versteh ich allerdings nicht wieso die Tracks immer nur so zwei Minuten lang sind? Hier noch einige Infos: „MF Doom fans take note : the Vaudeville Villain’s forthcoming new album "Born Like This" sees the metal-masked rapper dropping the MF (for Metal Fingers) in favor of simply calling himself, in all caps, DOOM.
The album also features collaborations with the likes of Wu-Tang’s Raekwon and Ghostface and production from Jake One and the Detroit legend J-Dilla, prior to his death. But not content to leave it at that, DOOM remains one of the few hip-hop artists who could theme his album on something, let alone someone, has uniquely non-hip-hop as the great American everyman poet Charles Bukowski.“ (6.5/10)

Fog In The Shell – Private South
„Fog In The Shell mix different elements such post-metal, post-rock, math and noise, like Isis, Neurosis and Clann Zu, dark atmosphere like My Dying Bride, but in several parts also feels the melancholic by Nick Cave and Black Heart Procession.“ Gesanglich könnte man meiner Meinung nach noch eine Ecke derber werden. Musikalisch geht es bisweilen doch sehr straight ab! (6.5/10)
myspace
info

Jacaszek – Pentral
„Treny“ das Vorgängeralbum von Jacaszek mochte ich eigentlich nicht so sonderlich, besonders wenn die klassischen Gesangsspuren eingewoben wurden. Jacaszek schreibt zu seinem neuen Album „Pentral“ folgendes: „My new album PENTRAL (lat: inside, spirit, temple) will be released at 16th of March in Poland (Gusstaff Records). The new project is an attempt to describe a gothic church interior by means of sounds. A temple ownes its special atmosphere not only to visual elements but also to characteristic acoustics – reverb, enhancingand prolonging a slightest whisper into infinity.“ Eigentlich klingt das sehr spannend und ist dann auch sehr orchestral, scheppernd, klirrend. Wilde Orgeln, ruhige Momente, Ambient. Flüsternd, rauschend, Chöre. Nur ist mir das zu einfach gehalten ab und an eine Kirchenorgel durch die Stille brechen zu lassen und sonst vor lauter Andacht langweilig dahin zu wabbern. (5.5/10)
myspace
jacaszek.com

The Pains Of Being Pure At Heart - The Pains Of Being Pure At Heart
Shoegazer! Und das im Jahre 2009. Sehr mellow, poppig, mit viel Gitarrenschrammel. Pitchfork überschlägt sich mal wieder mit Lobeshymnen. Das ist auch alles schön anzuhören und bestimmt für Shoegazer Fans ein Muss, doch mich berührt das nicht so wahnsinnig. Da kramm ich doch lieber meine alten My Bloody Valentine, Slowdive oder Codeine Platten raus. Trotzdem nicht schlecht und sehr schwungvoll. (7/10)
myspace
thepainsofbeingpureatheart.com
mp3: The Pains Of Being Pure At Heart - Young Adult Friction

Pet Shop Boys - Yes
"[...] Es gab keinen wichtigeren Termin als die Ankunft des neuen Pet-Shop-Boys-Albums "Yes". schreibt Jan Wigger auf spiegel.de Eben noch hatten Neil Tennant und Chris Lowe uns gedankenversunken mit "Luna Park" und "I Made My Excuses And Left" vom tollen "Fundamental" allein gelassen, nun sind sie zurück, um in "All Over The World" gleichzeitig eine universale Empfindung und ihr eigenes Werk zu erklären: "It's sincere and subjective/ Superficial and true/ Easy and predictable/ Exciting and new." Keine Frage: Statt "Yes" könnte die Platte auch "Yes/No" heißen, bejahen und negieren die elf neuen Stücke die Möglichkeit der Liebe doch gleichermaßen. Liegt es an mir oder eher an dir? Die Mauer, die als Metapher in "Building A Wall" aufgezogen wird, trifft es auf den Punkt: "I'm building a wall/ A fine wall/ Not so much to keep you out/ More to keep me in."
Die folgenden Vergleiche mögen genügen: "Yes" verströmt eine ähnlich unterkühlte Melancholie wie Chris Cunninghams Video zu Björks "All Is Full Of Love", wie Kraftwerks "Radioaktivität", wie Gerhard Richters Gemälde "Ema (Akt auf einer Treppe)". Das formidable "Beautiful People", von Owen Pallett (Final Fantasy) mit distinguierten Streichern begleitet, greift ganz tief ans Herz, "Vulnerable" zwingt selbst den rigorosesten Zyniker in die Knie und "Love Etc." ist eine Single, die es mit "Heart", wenn nicht sogar mit "Se a vida é" aufnehmen kann. Und dann zieht einem das erschütternde, unsagbar großartige "The Way It Used To Be" beide Füße unter dem Boden weg: "What is left of love here that didn't drift away?". Alle Träume zerbrochen, alle Scherben aufgekehrt. "Yes" ist nicht die größte Pet Shop Boys seit "Very". "Yes" ist die größte Pet Shop Boys seit "Behaviour"." (10) Jan Wigger. Ich vergebe sehr gute (8/10)
Das fulminante Video zu "Love Etc. gibt es bei running sushi zu sehen!
petshopboys.co.uk

A Storm Of Light & Nadja – Primitive North Split
Im Gegensatz zu DOOM halten es ja bekanntlich Nadja nicht aus einen Song unter 20 Minuten zu produzieren. Und das ist auch gut so. Zwei A Storm Of Light Songs und ein Nadja Track, außerdem jeweils ein Song, wo man sich gegenseitig remixed. Die A Storm Of Light Tracks gefallen mir überhaupt nicht. Furchtbarer Gesang, die Songs nicht sonderlich orginell und schlecht metalig. Nadja wieder mit einem fantastischen 22:52 Minuten Monstertrack, der einen in der Luft zerfetzt. Drone, Ambient, Gitarrenwände! Aber der Überhammer ist der Nadja Remix des ASOL Tracks ‚Brother’. Das klingt derbe nach Neurosis! Ganz ganz grosses Kino! Wohl eher ein Kino was dem Erdboden gleich gemacht wird ;) ASOL versuchen dann noch irgendwie kreativ zu sein, was ihnen nur bedingt gelingt.
ASOL (4/10) Nadja (8/10) ergibt leider nur (6.5/10)
info: Insound
info: robotic empire
nadjaluv.ca

3 Kommentare:

  1. Die Cymbals... und die Pains of Being... sind Müll und kommen viel zu gut weg in deiner Bewertung. Was soll an den Pet Shop Boys so toll sein? Und paß mir auf das MF DOOM nicht seine schweren Jungs vorbeischickt und dich einen Kopf kürzer macht. In Kürze:
    Cymbals Eat Shit 1/10, Pain of Being Quatsch, 0/10, Mr. DOOM 8/10 ;-)

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  2. Hallo
    Ich finde die Pains of Being Pure at Heart sehr gut und kann dafür mit DOOM gar nichts anfangen. Geschmackssache sag ich mal.

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  3. Witzig das ihr hier soetwas diskutiert. Ich zitiere den Arete Blog: "Dieser Blog stellt einen persönlichen Blick auf zeitgenössischer Musik dar. Alle Meinungen sind subjektiv und wollen auch gar keinen Anspruch auf Objektivität erheben."
    Cheers

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