Album des Monats April: The Notwist - The Devil, You + Me [City Slang]

Diesen Monat gab es mehrere verschiedene Anwärter auf das Album des Monats. Highly recommended u.a. 'Foals' und 'Portishead'. Doch gab das Konzert im Radiokulturhaus den Ausschlag. Ausserdem ist 'The Notwist' eine Band die mich mein Leben lang begleitet hat und das neue Album ist wirklich wieder sehr gelungen.

Jan Wigger schreibt auf spiegel.de: Es passt zum notorischen und bitter nötigen Eigensinn der Weilheimer Erneuerer, dass die Plattenfirma in letzter Sekunde zahllose schmale Papierstreifen mit der Aufschrift "The Devil, You + Me" auf die Promo-CDs kleben musste – den Acher-Brüdern hatte der Albumtitel "Planet Off" urplötzlich doch nicht mehr gefallen. Nach nun fast 20 Jahren Bandgeschichte sind The Notwist noch immer die Fels gewordene Antithese zum besonders in Deutschland virulenten Kumpelrock, zu Schulterklopfkultur und bierseligem Verbrüderungsdrang auf Umsonst-Events und Festivals. "The Devil, You + Me" ist vor allem in jener Hinsicht eine "typische" Notwist-Platte, als dass sie ungeduldige Hörer von vornherein ausschließt: Wer die elf neuen, nach endlos langer Wartezeit endlich zugänglich gemachten Stücke nur ein, zwei Mal nebenbei durchlaufen lässt, wird vermutlich nicht begreifen, dass "The Devil, You + Me" in all seiner Unscheinbarkeit und Größe das vierte Notwist-Meisterwerk in Folge ist.

Wenn Markus Acher im Titelsong mit brüchiger Stimme sein "Bring it on home/ And keep it warm/ Won’t leave you anyhow" singt oder in "Gloomy Planets" von all den Autos in New York, den heilenden Neujahrslichtern erzählt und Console dazu bescheiden pluckert, dann sind dies zu Tränen rührende Momente, die sich vollkommen anstrengungslos in die disparate Notwist-Discografie fügen. Vom frühen "I've Not Forgotten You" über "One Dark Love Poem", von "The String" über "Your Signs" und "Off The Rails" führt der Weg von The Notwist nun ins Nirwana: Aus ihren Gedanken formen sie die Welt.

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