• Audiolicious Part Four 2008
Der Herbst lässt bekanntlich seine welken Blätter fallen und stopft somit das heisse Sommerloch. Von daher am heutigen desaströsen politischen Tag in Österreich ein neues Audiolicious. So schreibt man sich den Frust von der Seele.
Morgan Geist - Double Night Time (Environ)
Mr. Geist holt sich den famosen Jeremy Greenspan von Junior Boys ins Boot und präsentiert uns ein wunderbar flockiges neues Album. Durch Greenspan's Gesang wirkt Double Night Time sehr viel poppiger, trotzdem mit viel 80ziger Disco Charme. Jeep schreibt auf De:Bug "Süßlicher Dancepop von fanatischen Alleswissern mit Feeling". Morgan Geist's Metro Area Projekt hat mir zwar immer etwas besser gefallen doch trotzdem ein tolles Album. Nur: Wieso 'Lullaby' von der 'Super' EP von 2001 aufs Album musste bleibt mir schleierhaft. Vielleicht weil es so geil ist? Auf der 'Detroit' EP, der ersten Single Auskopplung noch zwei fantastische Carl Craig Remixe. (7/10)
The Bug - London Zoo (Ninja Tune)
Wahnsinnig glasklar produziert. Da stimmt jeder einzelne Beat, da wirkt nichts schluderig dahinproduziert, das hat alles ein Konzept. Sehr basslastig mit Wurzeln im Ragga, Dubstep, Industrial, Hip Hop. Sehr straight, sehr bassig, viel Ragga... gut. (6/10)
Cyne - Starship Utopia (Project Mooncircle)
Die Floridaner HipHop-Gruppe Cyne glänzt mit politischem Bewusstsein und tiefschürfendem Engagment, ohne dabei in drögen Argumentationsrap abzudriften. Cyne eine der wenigen Hip Hop Acts die man ohne schlechtem Gewissen immer supporten kann. Hervorragende Alben auf City Centre Offices veröffentlicht, sehr viel Charme, etwas Elektronik, immer smooth, nie belastend, krass oldskool. Immer wichtiger. (6/10)
Herrenmagazin - Atzelgift (Motor)
Melancholicher Indie Pop aus Hamburg. Bestimmt beser als die Neue von Tomte, wesentlich bodenständiger als die Neue von Kettcar, ganz klar musikalischer als die Alten von Toco. Treibendes, lebendiges Schlagzeugspiel, zwei einander zuspielende Rhythmusgitarren und ein schlichter, geachtelter Bass, der das alles zusammenhält. Herrenmagazin peitscht uns Melodien und Texte um die Ohren, als sei Singen und Dichten gerade erst erfunden worden. Kluge, manchmal auf wunderliche Weise assoziierte Betrachtungen, Worte, die scheinbar nicht versuchen irgendwas verständlich machen zu wollen, sondern zu verstehen. Prima (6/10)
Hauschka - Ferndorf (Fat Cat)
Wunderschöne herbstliche Piano Musik mit etwas elektronischen Sounds garniert und von sanften Streicher begleitet präsentiert uns Volker Bertelmann aka Hauschka auf seinem neuesten, persönlichsten Album. Hauschka kenn ich als gebürtiger Düsseldorfer schon etwas länger, auch als emsiger Käufer der ersten Karaoke Kalk Platten. Die alten eher fragilen Stücke nur mit Piano gefallen mir etwas besser als die jetzt doch oft überlagernden Streicher. Trotzdem stimmungsvoll herbstlich, zum geniessen wenn es draussen immer schneller dunkel und kalt wird. (7/10)
Hauschka - Freibad
Goldmund - The Malady Of Elegance (Type)
In die gleiche Kerbe wie Hauschka säuselt auch Goldmund. Irgendwie schaffen es die beiden immer gleichzeitig Alben zu veröffentlichen und man weiss nie welches man jetzt besser finden soll. Keith Kenniff aka Goldmund released auch grossartige Alben als Helios (neues Album soll folgen). Hier als Goldmund streichelt er geradezu sein Piano, verwendet wenige stille Effekte und es gelingt ihm eine ganz eigene zarte Stimmung zu erzeugen. Hauschka klingt da wesentlich mehr nach Klassik, Goldmund nach Filmscore Musik. Gänzlich fehlen die Streicher. Sehr intim, sehr sanft. (7/10)
Los Campesinos! - Hold On Now, Youngster... (Wichita)
Lustig geht es zu bei den sechs Walisern. Indie-Pop nennt man das wohl, etwas Lo-Fi Sound, viel Geschrammel, Violinen, Glockenspiele, furchtbar tanzbar, chaotisch aber sehr charmant. Ein wenig Pavement, schrammelige Broken Social Scene und ganz viel Sesamstrasse. Lebhaft, ausgelassen, ehrlich, verspielt, verschroben, hüpfend. Das klingt jetzt alles nicht sonderlich prositiv ist aber irgendwie toll. Gelungen! Und man kann nicht immer im alltäglichen Sumpf der Trauer vesinken, oder? Dazu ist dann das neue demnächst erscheinende 'Bohren und der Club of Gore' Album zuständig ;) (5/10)
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