• Newcomer Battle part one 2008: Foals - Antidotes versus Tokyo Police Hotel - Elephant Shell

Der erste Battle im Jahr 2008! In der linken Ecke mit grünen Leibchen: Foals. Eine fünfköpfige Indie-Pop, Dance-Punk aus Oxford, England, veröffentlichen Transagressive Records und Sub Pop in den USA. Foals schickt Sänger Yannis Philippakis in den Ring.
In der rechten Ecke in einer straff sitzenden Polizeiuniform: Tokyo Police Club (TPC). Eine kanadische Indie-Rock Band die mit ihrem ersten Album ‚Elephant Shell’ auf Saddle Creek in den Ring springen. Nach langen Diskussionen traut sich Sänger und Bassist Dave Monks in den Ring. Eigentlich hätten Foals gegen Vampire Weekend antreten sollen, was musikalisch besser passen würde, doch TPC sind heiss auf den Fight!

1. The French Open vs. Centennial – ‚French Open’ sehr verspielt mit Bläsern, Hooks. TPC klingt gleich nach Broken Social Scene (BSS) oder jungen Death Cab For Cutie (DCFC). Sehr schön Indie-rockig. (0:1)
2. Cassius vs. In A Cave – Verdammt Cassius erinnert mich an wen oder was? Vielleicht hör ich da ein wenig Franz Ferdinand raus und Klaxons. Schöne poppige Nummer, irgendwie auch Ska vor allem durch die Bläsereinagen. ‚In A Cave’ ein schöner schmissiger Popsong, einfach gestrickt, niemals sperrig, immer mit Tempo. (0:2)
3. Red Sock Pugie vs. Graves – Treibendes Schlagzeug, minimal eingesetzte Gitarren, schön treibend. Grandios! ‚Graves’ wieder sehr solide. Klingt ein wenig nach M83 trifft The Strokes. (1:2)
4. Olympic Airways vs. Juno – Wahnsinn da hört man ja alles drinnen, Bloc Party, Futureheads, Hot Chip. In diesem Song liebe ich einfach die Gitarresounds und den rennenden Beat. Highlight! Juno? Nicht der Film ;) Verdammt, ganz schön kurz die Tracks von TPC. Das längste gerade mal 3:12 min (im Schnitt 2:50 min). Keine Power die Jungs für längere Songs wa? Sehr poppig und ruhig. Keine Chance. (2:2)
5. Electric Bloom vs. Tessellate – Gefallen mir immer besser die Fohlen und ich kann den quasi Verriss bei Pitchforkmedia nicht verstehen. Ein eher ruhiger Song, trotzdem sehr eindringlich, elektronisch. TPC, der Gesang erinnert schon sehr an DCFC, allerdings wesentlich dünner. Grundsolide aber nicht sonderlich neu. (3:2)
6. Ballons vs. Sixties Remake – Wieder ein klasse Song von Foals! Und diese Gitarre! Der Gesang ist oft sehr schrill aber nicht nervig. ‚Sixties Remake’ eröffnet mit jaulenden Gitarrensound. Der rockigste Song bisher. Bloc Party? (4:2)
7. Heavy Water vs. The Harrowing Adventures of... – Zerhackter Song und hier nervt die Gitarre bei Foals. Aber schön wie die Songs arrangiert werden und immer lauter werden. Glockenspiel bei TPC, sehr ruhiger Track mit Streichern. Doch (5:2)
8. Two Steps, Twice vs. Nurse Academy – Der grösste Unterschied beider Bands ist eindeutig das Gitarrenspiel. TPC wesentlich klassischer, Foals mit Einzelanschlägen in schneller Folge (Mathrock?). ‚Two Steps’ leider etwas schwächer, wild. Der japanische Polizeiverein schafft es in 2:27 min grundsolide zu wirken, poppig, strokisch, euphorisch, aber leider reicht das nicht. (6:2)
9. Big Big Love (Fig. 2) vs. Your English Is Good – Spitzensong von Foals. Baut sich nach und nach ruhig auf, gespickt mit Effekten und schönen Flächen. Bestimmt eins der Highlights im Jahr 2008. Huch... TPC nehmen richtig Fahrt auf. Guter Song! Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da irgendetwas fehlt. Zu glatt. (7:2)
10. Like Swimming vs. – Verzerrtes noisiges Geschrabbel. Nicht wirklich ein Song sondern eher ein Interlude. Da ist es ein leichtes für Tokyo Police Club endlich den dritten Punkt zu holen. Das das mit einer Ballade gelingt, um so schöner (7:3)
11. Tron vs. The Baskervilles – Klingt sehr nach Futureheads. Guter Track. Da gibt es nichts zu meckern. Und auch TPC lassen es noch einmal so richtig schön knallen. (8:3)

Faszit: Sollte der Eindruck entstanden sein das Tokyo Police Club sei irgendwie schlecht, langweilig, nicht hörenswert, so muss ich betonen, dass dem nicht so ist. Ein gutes, grundsolides Indie-Rock Album, bestimmt was für Freunde von Bloc Party und wie die Konsorten alle heissen. Allerdings jetzt auch nicht die Musik, die mich vom Hocker reisst. Ausserdem alles sehr kurze Songs, eine EP hätt es auch getan.
Foals hingegen sehr gelungen, witzig, breakig, schnell, leise, laut, kreativ und wirklich überraschend gut. Und die Gitarrenparts zum Zungeschnalzen ;)
Wertung: Foals (8/10), Tokyo Police Club (5/10) [wearefoals.com] [tokyopoliceclub.com]