Hipponaut plays... im aretenischen* August mal Sanft mal Brutal.

Das Perfekte Dinner in der Witzelstrasse in Düsseldorf heute mit sechs omnipräsenten Künstlern die sich musikalisch kontrovers begegnen wollen. Für den Aperitif zuständig Mr. Arne Zank mit 'Love & Hate from A to Z' seines Zeichens Profischlagzeuger bei Tocotronic. Und Arne denkt sich was Dirk kann, kann ich schon lange. So packt er seine Zutaten schön poppig und fluffig aus seiner Indietronic, pophousigen Tüte aus und serviert - gar nicht mal so dilettantisch wie eigentlich gedacht - ein spritziges Potpourri gepflegter Sommertracks. Das erinnert oftmals an Dirks Sideprojekt Phantom Ghost ist aber immer wohlbekömmlich und unkompliziert. 'Acteure + Actricen' ist ein prima Song den ich mag. 'Ade', 'Feelings' und 'Always With Me' (Arne singt englisch!) sind grauenvoll. Zum Glück vermeidet es Arne viel zu singen. Von daher 5 von 10 Sternchen.
Für den Zwischengang sind God Is An Astronaut mit 'Far from Refuge' zuständig. Und die mischen direkt mal eine Prise Postrock zusammen mit Indie Rock und mogwaischen Gewürzen vergessen aber stilvoll eine Gesangsspur als Verzierung oben drauf zu setzen. Das alles schmeckt im ersten Moment recht würzig aber nach mehrmaligen Probieren fehlt doch irgendwas und es wird fad. Ihnen feht die Gewalt Mogwai's, das Verspielte Sigur Ros's, das Punkige Giardini Di Miro's. Von daher gibts nur 4 von 10 Points.
Für den Hauptgang ist jetzt Marilies Jagsch ganz alleine verantwortlich. Welch eine Verantwortung. Und klassisch wird Tafelspitz gereicht, wie es die österreichische Tradition nunmal möchte. 'Obituary for a Lost Mind' nennt Marilies ihr Gericht. Geheimnisvoll, verrucht, düster. Klassisch oft nur mit akustischer Gitarre und sanften Streichern klingt das alles doch sehr fein, keinesfalls leichte Kost. Mir etwas zu gemüsisch, viel grünes Grass, Country, Akustik. Eine Freundin würde jetzt sagen: "Ist nicht so meins'. 4 von 10 guten Kochsternen.
Wieder ein Zwischengang. Gespickt mit den unterschiedlichsten Zutaten versuchen sich nun North mit 'What You Were'. Ein wenig Pelican da, viel Isis dort, jede Menge grunzende Metal Shouts. Sehr deftig, monströs, dickflüssig. Das gefällt mir wahrlich gut und schmeckt auch dunkel wirkt aber etwas zäh. Man kaut und kaut, schluckt, spuckt, würgt, schreit und doch ist jeder Bissen ein Genuss. Hervorragende 7 von 10.
Die Nachspeise reicht uns Yndi Halda. 'Enjoy Eternal Bliss' ja Bliss nicht Biss. Yndi Halda haben ihr Gericht direkt aus Canterbury mitgebracht und irgendwie hatten Mogwai und Sigur Ros auch ihre Fingerchen mit bei der Vorauswahl aller Zutaten. Und wie es sich für eine Nachspeise gehört zerfliesst das alles scheinbar gewollt in wunderbare Gitarrensounds, umspielt von Glockenklängen und harmonischen Streichereinsätzen. Kein winzelndes Geseier oder omnipräsente Gesangseinlagen stören. Ganz im Gegenteil man verzichtet gänzlich darauf. Da reichen dann auch vier Stücke (zwischen 12min und 20min) für alle Gäste. Alles zwar schoneinmal geschmeckt und gemocht und schon woanders besser gegessen aber nicht weniger toll. Ich bedanke mich und gebe zum Schluss 8 von 10 Sternchen.

Dieses Perfekte Dinner haben Yndi Halda knapp gewonnen vor North. Arne ist mit dem dritten Platz sehr unzufrieden. Marilies und GIAA haben den letzten Platz eigentlich nicht verdient aber... Ist halt nicht so meins.

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